Anna Elisabeth Albrecht, Susanne Rebscher, Anne Ibelings (Illustr.): Abenteuer Welterbe – Entdecke besondere Orte in Deutschland

Besprechung

Welterbe Deutschland 

Was muss ich machen, wenn ich denke, dass unsere Kirche im Ort Weltkulturerbe sein müsste? Die Frage, wie ein Kultur- oder Naturdenkmal zum Welterbe wird, wird heranwachsenden Leserinnen und Lesern leider nicht beantwortet. Welche Welterbestätten es in Deutschland bislang gibt, schon. Praktisch ist da die Karte, auf der die Stätten verzeichnet sind und mit der man planen kann, evtl. auch ein Erbe zu besuchen! Hat man das vor, dann findet man Informationen zur ausgewählten Stätte im Buch.

Meist auf einer Doppelseite werden die Informationen in relativ langen Fließtextpassagen präsentiert. Für Abwechslung sorgen die farbig gezeichneten Illustrationen, die mit Textfeldern erklärt werden. Zwischendrin sorgen drei Interview-Doppelseiten für Auflockerung. Hier werden Personen befragt, die in einem Welterbe wohnen, es erklären, managen oder es erforschen und reparieren. Das Buch schließt mit Gefahren für Welterbe sowie einem Glossar der wichtigsten Fachbegriffe.  

Die Zeichnungen sind ansprechend – hat man aber ein Welterbe besucht und das Original im Kopf, merkt man, dass die Zeichnung manchmal nicht den realen Eindruck wiedergeben kann. Da wäre es reizvoll, Zeichnung und Foto nebeneinander zu stellen. Oder dem Leser/der Leserin Raum zu lassen, das jeweilige Welterbe selbst zu entdecken. Dies wäre gut möglich, wenn zu jedem Welterbe oder auch hinten im Buch Platz bleiben würden, auf dem man seinen Besuch und seine Eindrücke vermerken und vielleicht auch noch ein Foto einkleben kann. So würde das Buch zu einem lebenslangen Begleiter.

Nimmt man das Buch in seiner aktuellen Aufmachung in die die Hand, meint man, es handle sich um ein Kindersachbuch. Fängt man zu schmökern an, stellt man rasch fest, dass das Werk nur bedingt für Kinder geeignet ist. Die Fließtextdarstellungen erscheinen in für ein Kindersachbuch oft ungewohnt langen Blöcken, gepaart mit doch anspruchsvoller Sprache. Im Gegensatz dazu stehen die Zeichnungen, die klar eine kindliche Leserschaft anvisieren.