mobile Navigation Icon

Mechthild Gläser: Ophelia und die Bernsteinchroniken

Besprechung

Ophelia hält sich für einen ganz normalen Teenager. Doch plötzlich nimmt sie um sich herum lauter Ströme aus Staub wahr. Diese scheinen sie gezielt zu umfließen. Ihre Mutter bemerkt Veränderungen an der Tochter und ahnt, dass Ophelia begonnen hat, Staubströme zu sehen. Sofort ruft sie Verwandte ihres verstorbenen Mannes herbei und schickt Ophelia mit ihnen nach Paris. Dort erwartet das Mädchen, seine ältere Schwester Grete wiederzusehen, die schon vor einiger Zeit zu den Verwandten gezogen ist, angeblich, um in Paris bei einem namhaften Lehrer ihr Geigenspiel zu perfektionieren. Doch schon die abenteuerliche, nur kurz andauernde Schifffahrt nach Paris auf unterirdischen Strömen lässt Ophelia ahnen, dass etwas ganz Besonderes vor sich geht. Bald nach der Ankunft erfährt sie dann, dass sie eine Zeitlose ist, die die Zeit in Form der Staubströmen fließen sehen kann. Anschließend fährt sie zusammen mit den Verwanden nach Rom, um an dem großen Bernsteinturnier teilzunehmen. Dort sollen der neue Herr oder die neue Herrin der Zeit auserwählt werden, um fortan über die Seelen der sterblichen Menschen – den sogenannten Zeitern – zu wachen und die Ströme der Zeit auf der Erde zu lenken. Das alles erscheint Ophelia unfassbar. Sie wird ganz unerwartet als eine der vier Kandidatinnen und Kandidaten für das Bernsteinturnier auserwählt. Es gilt, schwierige Aufgaben zu bewältigen. Aber als die Zeitströme verrücktspielen und Ophelia in ernste Gefahr gerät, merkt sie, dass das alles mit ihrem Vater zusammenhängt, der bei einem mysteriösen Autounfall im Beisein der Tochter ums Leben gekommen ist. Ophelia will unbedingt herausfinden, warum ihr Vater gewaltsam sterben musste. Denn dass der Autounfall sich nicht zufällig ereignet hat, ist ihr längst klar. Dabei ahnt sie nicht, welche dunklen Machenschaften die Parallelwelt der Zeitlosen bedrohen. Auch wenn es sie das Leben kosten kann, ist Ophelia bereit, alle Geheimnisse aufzudecken. In Leander, der ebenfalls Kandidat im Wettstreit um den Posten des Herren der Zeit ist, findet sie unerwartet nicht nur einen Unterstützer, sondern auch einen echten Freund, mit dem sie nach und nach immer tiefere Gefühle verbinden.

Didaktische Hinweise

Mit einem Seitenumfang von mehr als 400 Seiten eignet sich das Buch für ausdauernde Leserinnen und Leser. Der Autorin Mechthild Gläser ist es gelungen, eine komplexe Parallel-Welt zu kreieren. Äußerst fantasievoll und detailreich erzählt sie Ophelias Geschichte, die sowohl in der realen, als auch in der fantastischen Welt der Zeitlosen spielt. Das Buch beschreibt beide Welten äußerst lebendig und zieht die Lesenden in seinen Bann. Stellenweise weist das Buch Längen auf, aber im letzten Drittel vermag die Autorin die Leserschaft noch einmal besonders zu fesseln, indem sie eine überraschende Wende einbaut und somit die Spannung hochhält. Dass es ein Happy End gibt, wird vor allem den Romantikerinnen und den weiblichen Leserinnen gerecht.

Aufgrund seines Seitenumfangs ist das Buch nicht als Lektüre geeignet. Es spricht vermutlich auch weibliche Lesende stärker an als männlich. Für die Schülerbücherei stellt das Jugendbuch eine lohnende Anschaffung dar.

Gattung

  • Romane

Zielgruppe

Jugendliche

Eignung

für die Schulbibliothek empfohlen

Altersempfehlung

Jgst. 6 bis 8

Fächer

  • Deutsch

FÜZ

  • Werteerziehung

Erscheinungsjahr

2020

ISBN

9783743208445

Medien

  • Buch