Bernhard Straßer: Falko

Besprechung

Der Coming-Age-Roman „Falko” vom Chiemgauer Autor Bernhard Straßer ist aus verschiedenen Gründen eine besondere Lektüre. Äußerlich als Jugendbuch in grellem Einheitsgelb einzuordnen, liefert es inhaltlich unzählige Facetten, die eine Adressaten-Einordnung schwierig machen und genau das macht den Roman zu einem nachhaltigen Leseerlebnis für Jung und Alt.

Obwohl die männlichen Protagonisten Hans (Taufname Johann, alias Falko mit k), der seinem Idol Falco in Art und Optik nacheifert und dem alles im Leben leichtfällt, und Wolfgang, der sich in Schul- und Liebesdingen schwertut, die Volljährigkeit noch nicht erreicht haben, spricht deren geschilderter Lebensabschnitt auch die erwachsene Leserschaft an.

Es mag einerseits daran liegen, dass der Titel  „Falko” bei dem ein oder der anderen romantische Gefühle an die eigene Jugend auslöst, da man die Ära der Wiener Musiklegende Falco hautnah miterlebt hat. Andererseits gelingt es Straßer, Themen wie Jugendfreundschaften der Gegensätze, Umgang mit lebensverändernden Ereignissen, Verwirklichung von Träumen sowie Liebe und Tod in den Vordergrund zu stellen, ohne dabei kitschig zu wirken. Die Leserinnen und Leser werden Teil einer abenteuerlichen Reise der zwei Jugendlichen von Traunstein nach Heidelberg bis nach Wien, die aufgrund einer Todesdiagnose ihren Anfang nimmt und bis zum Ende zwischen emotional berauschenden Berg- aber auch erschütternden Talfahrten pendelt. Während des Lesens wird deutlich, welche Werte im Leben wirklich zählen und dass Träume dazu da sind, gelebt zu werden – besonders, wenn die Zeit dafür begrenzt ist.