Oliver Schlick: So kalt wie Eis, so klar wie Glas

Besprechung

Die zwölf Rauhnächte. Geister, die ihr Unwesen treiben. Geheimnisse und üble Nachrede. Eine unzerbrechliche Schneekugel und eine gehörige Portion Spannung – der Autor Oliver Schlick belebt den alten Volksglauben zum Jahreswechsel wieder und konstruiert eine mitreißende Geschichte um die Protagonistin Cora (18).

Durch den plötzlichen Tod ihrer Mutter wird die Jugendliche Cora aus ihrer Welt katapultiert und von ihrem Großvater Jacob Dorneyser, dem berühmten Glaskugelmacher, aufgenommen. Dieser wohnt im abgelegenen Dorf Rockenfeld, wo nach alter Handwerkskunst Schneekugeln hergestellt werden. Cora findet Gefallen am Glaskugelmachen und beschließt, das Erbe ihres Großvaters anzutreten. Doch dadurch gerät sie auch in den Besitz der sagenumwobenen unzerbrechlichen Dorneyser-Kugel, die der Schlüssel in eine Welt voller Geister und Untoten ist. Unerschrocken stellt sie sich der Gefahr und will dem tödlichen Treiben der „Zwölf“ ein Ende bereiten. Was sie nicht weiß ist, dass sie damit auch ihre große Liebe Niklas tötet.

Ein geschickt herausgearbeiteter Handlungsverlauf mit ineinander verflochtenen Spannungsbögen halten bei Lese-/Hörlaune. Die Sprache ist flüssig, auch für junge Leserinnen und Leser gut verständlich und schön geschmückt. 

Die Hörbuch-Version wird von Mattia Kelling-Bergner gelesen, die den verschiedenen Figuren mittels ihrer Stimme Leben einhaucht. Zu ihrer professionellen Stimmmodulation, gehört auch ein variierendes, aber immer gut verständliches Sprechtempo, das ein über 15-stündiges Hörvergnügen bereitet.

Insgesamt handelt es sich bei ‚„So klar wie Glas – so kalt wie Eis“ um eine schülernahe, sehr spannende und wirklichkeitsüberspringende Geschichte, die als Hörbuch auch unabhängig vom Buch Anklang bei den Hörerinnen und Hörern finden dürfte.