Rolf Heilmann: Auch Physiker kochen nur mit Wasser

Besprechung

Der Titel ist Verlockung und Understatement zugleich. Er nimmt dem Nicht-Physiker-Leser erstmal die Schwellenangst. Wer sich auf das Buch des Münchner Hochschullehrers einlässt, wird dann reichlich belohnt. Dies nicht nur durch den überraschend verständlichen Duktus der Darstellung, weitab von hermetischem Fachjargon, sondern auch durch die spannenden Inhalte und Themen. „Wo die Wissenschaft an ihre Grenzen gerät“, bereits der Untertitel weist auf die gerade auch für den physikalischen Laien aufregenden Schwerpunkte dieser erhellenden Entdeckungsreise durch die Grenzbereiche der Wissenschaft und auf deren „Sitz im Leben“ hin. Heilmann kann die unglaublichsten physikalischen Vorgänge, ob im Großen des Universums oder im Kleinen, dem Nanobereich, oder auch in den scheinbar alltäglichen Phänomenen wie Zeit, Raum oder Energie in ihrer Komplexität aufwickeln und verstehbar machen, soweit sie für uns verstehbar sind. Dass die Physiker auch nur mit Wasser kochen, bezieht in erfreulicher Selbstbeschränkung die letztliche Einsicht in die Begrenztheit ihrer Bemühungen und Berechnungen angesichts vieler wie „Wunder“ erscheinender Phänomene (Licht, Strukturen, Quantensprünge) ein. So ergibt sich ein sympathisch abgewogener Einblick in die Möglichkeiten und Grenzen der Forschung in diesem weiten Bereich, fernab von faustischer Überheblichkeit. Und des Öfteren grüßt aus seiner unvorstellbaren Ewigkeit Gott „herüber“ ...Ein spannendes, aufregendes, ja bisweilen aufwühlendes Buch des „Schweißes der Edlen“ unter den Lesern allemal wert!