Jens (Text) Soentgen; Vitali (Ill.) Konstantinov: Von den Sternen bis zum Tau

Besprechung

Jens Soentgens Reise durch die Natur geht „quer durch“, von oben nach unten, vom Makrokosmos bis zum Mikrokosmos. Der Chemiker und Philosoph beginnt bei den Sternen, behandelt dann den blauen Himmel, die Sonne, den Mond, Seen, die Roseninsel (im Starnberger See), Bäume, den Menschen, den Pirol, Fledermäuse, die Minze, Bläulinge (eine Schmetterlingsart), Kieselsteine, Erde, Staub, Kieselalgen, Bakterien und schließlich Kohlenstoffatome. Im Zentrum stehen dabei die eigenen Erfahrungen und Erkenntnisse. Mit beeindruckenden fachlichen Kenntnissen, mit großartigen Geschichten aus Natur und Kosmologie beschreibt Soentgen mit viel Enthusiasmus und romantischer Begeisterung die Phänomene, die ihm begegnen. Die Gesetzmäßigkeiten der Natur werden von Anekdoten über Philosophen und Naturwissenschaftler begleitet, die einzelnen Phänomene anhand von Beispielen erläutert. So dient dem Autor die Fledermaus zu Ausflügen in die Welt des Hörens und des Schalls. Anschließend beschreibt er die Situation und das Zubehör für ein einfaches Experiment, das das gerade Erfahrene veranschaulicht. Soentgen hat sich zahlreiche verblüffend einfache Versuche ausgedacht, die man ohne großen Aufwand zuhause selbst durchführen kann. So kann man mit Hilfe eines Wassersprudlers Schneefall im Zimmer erzeugen oder mit einer CD Licht in Regenbogenfarben auffächern. Viele der Hilfsmittel lassen sich leicht besorgen oder basteln. Der Natur ihre Geheimnisse zu entlocken soll Spaß machen und das tut es auch. Beinahe poetisch, fast literarisch, kommt Jens Soentgens Buch daher, denn er betrachtet die Natur als Wunder. Die liebevollen, bräunlich kolorierten Federzeichnungen des Illustrators Vitali Konstantinov verleihen dem Buch einen angenehm altertümlichen Charakter. Abgerundet wird die Entdeckungsreise durch die Natur durch ein phantastisches Literaturverzeichnis. Auch wenn jüngere Schüler und Schülerinnen die Inhalte schon verstehen, werden die älteren wie auch Erwachsene mehr Genuss an den Illustrationen und der gelungenen sprachlichen Darstellung finden, so dass das Buch erst ab 14 empfohlen wird.