Niko Fux: Die Milch kommt aus der Kuh: Mit der Jägerin unterwegs

Besprechung

Nach „Gibt es denn hier Stinktiere?“ bringt die Autorin Niko Fux auch mit ihrem Buch „Die Milch kommt aus der Kuh“ Kindern das Landleben altersgerecht und eng an der Realität orientiert nahe. Im Fokus des hier rezensierten Buches stehen die Themen Landwirtschaft und Jagd. Auf den insgesamt 96 Seiten erfahren die Leserinnen und Leser viel Wissenswertes über Schweine, Rinder, Hühner und Gänse sowie ihre (artgerechte) Haltung in der Landwirtschaft. Darüber hinaus wird den Kindern Vieles über Feldfrüchte und Kräuter erklärt und sie lernen Insekten, Weichtiere, Reptilien, Vögel und andere Säugetiere kennen, die sich gerne am oder in den Feldern aufhalten. Auch Informationen zum Leben am Bach und Teich finden in diesem Buch ihren Platz. Auf den letzten Seiten sind viele wertvolle Tipps, Ideen und Anregungen sowie Buchempfehlungen, um noch tiefer in die Thematik einzusteigen.

Angelegt ist das Buch als eine Kombination aus Erzählung und Sachbuch. Die Geschichte erzählt von Wiebke und Michael, die den Bauernhof von Frau Pirschner besuchen und dort über die oben genannten Themen jede Menge erfahren. Diese Geschichte wird immer wieder durch Infoseiten unterbrochen, die jedes inhaltliche Thema der Geschichte durch wissenswerte Informationen ergänzt. Die Infoseiten sind steckbriefartig aufbereitet, beschränken sich auf wichtige und für Kinder interessante Informationen und verdeutlichen Beschriebenes durch in der Regel aussagekräftige Fotografien. Die Erzählung ist gut nachvollziehbar, wirkt aber manchmal konstruiert, weil auch sie darauf angelegt ist, in narrativem Gewand Wissen zu vermitteln. Die einzelnen Erzählteile sind von überschaubarer Länge und in Abschnitte untergliedert, was die Lesbarkeit für Kinder sicherlich erleichtert. Neben Fotografien finden sich auf den Erzählseiten häufig Illustrationen von Jennie Bödeker. Auch wenn sie den Inhalt recht gut wiedergeben, sind sie wenig altersgerecht und motivieren die junge Leserschaft wohl eher nicht zum Lesen. Auch das Titelbild ist wenig ansprechend und führt wohl eher nicht dazu, dass sich ein Kind dieses Buch spontan zum Lesen wählt. Vor allem bei den comicartig gezeichneten Personen stimmen die Proportionen nicht, zum Beispiel stechen die riesigen Kugelaugen und Hände heraus. Die Mimik wirkt eher wie eine Fratze. Die Textstruktur eignet sich hingegen gut für junge Leser und Leserinnen: eher kurze Sätze, meist einfaches Vokabular und Fachgriffe werden in der Regel erklärt.

Alles in allem mit Ausnahme der Zeichnungen ein empfehlenswertes Buch für alle die, die mehr über die Landwirtschaft, Viehzucht und Jagd erfahren wollen.