mobile Navigation Icon

Kirsten Boie: Das Lesen und ich

Besprechung

Bei Kirsten Boies kleinem Buch mit dem Titel „Das Lesen und ich“ handelt es sich um eine umfassende Liebeerklärung an das Lesen. Anhand ihrer eigenen Lesebiographie zeigt Kirsten Boie nicht nur, was für eine besondere Tätigkeit das Lesen an sich ist („Es war einmal ein Mädchen“, S. 11), sondern sie zeigt auch, welche große Bedeutung Bücher für die Biographie eines Menschen haben können. In ihrem Fall nahm ihre Grundschullehrerin Frau Riehl eine zentrale Rolle ein, die ihre Schülerinnen und Schüler zum Schreiben angeregt hat, indem sie in der 1. Klasse jeden Tag Fotos aus Zeitungen mitgebracht hat („Frau Riehl und ihre Fotos“, S. 19).

In weiteren einzelnen kurzen Kapiteln widmet sich Kirsten Boie dann ganz unterschiedlichen Phänomenen des Lesens. Dabei geht es zunächst ganz grundsätzlich darum, welche großartige Leistung der Mensch an sich erbracht hat, ein Zeichensystem zu entwickeln, mit dessen Hilfe abstrakte Dinge abgebildet werden können („Eigentlich sollten wir gar nicht lesen können“, S. 25 ff.). Kirsten Boie verteufelt an keiner Stelle die Digitalisierung, sondern zeigt auf, dass das Lesenkönnen eine wichtige Grundvoraussetzung für die Nutzung aller digitaler Medien darstellt („Filme, Games, Bücher und Psychotherapie“, S. 49 ff.).

Lesenkönnen eröffnet nicht nur den Zugang zu einer fantastischen Welt („Ein Hoch auf die Fantasie“, S. 37 ff.), sondern das Lesen ist ein wichtiger Teil der Lebenswirklichkeit von Kindern und Jugendlichen und bildet die Grundlage für eine selbstbestimmte Zukunft („Bücher machen schlauer“, S. 41 ff). Denn erst das Lesenkönnen eröffnet die Teilhabe an der Gesellschaft („Das Nadelöhr“, S. 29 ff.). Umso wichtiger ist es, dass diese wichtige Aufgabe nicht nur den Schule zukommt, sondern dass schon viel früher auch Eltern und Kitas in diesen Prozess eingebunden werden (vgl. Dankesrede bei der Hauptversammlung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, S. 82 ff.).

 

Didaktische Hinweise

Kirsten Boies Plädoyer „Das Lesen und ich“, das zum 70. Geburtstag der Autorin erschienen ist, ist nicht nur eine wichtige und zentrale Lektüre für alle Deutschlehrer/-innen, sondern kann ganz oder in einzelnen Kapiteln auch im Unterricht sehr gut und gewinnbringend zusammen mit den Schülerinnen und Schülern gelesen und diskutiert werden. Es eignet sich z. B. auch sehr gut für Vertretungskonzepte.

Dass das Lesenkönnen eine wichtige Schlüsselqualifikation für die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben darstellt, hat die Autorin auch bereits in ihrer Hamburger Erklärung formuliert: 

https://www.change.org/p/jedes-kind-muss-lesen-lernen?recruiter=720980375&utm_source=share_petition&utm_medium=copylink&utm_campaign=share_petition&utm_term=signature_receipt

https://www.deutschlandfunk.de/reihe-innovationsmotor-kultur-kirsten-boie-lesen-ist-100.html

 

Gattung

  • Sachbücher

Sachbuchkategorie

  • Biografien, Autobiografien, Porträts
  • Literatur, Lesen, Sprache
  • Politik, Gesellschaft

Eignung

sehr gut als Klassenlektüre geeignet und zum Vorlesen

Altersempfehlung

Jgst. 8 bis 13

Fächer

  • Deutsch

FÜZ

  • Alltagskompetenz und Lebensökonomie
  • Kulturelle Bildung
  • Medienbildung/Digitale Bildung
  • Politische Bildung
  • Soziales Lernen
  • Sprachliche Bildung
  • Werteerziehung

Erscheinungsjahr

2020

ISBN

9783789115158

Umfang

95 Seiten

Medien

  • Buch