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Paul Maar: Der verborgene Schatz

Besprechung

Paul Maar legte bereits 1984 mit „Lippels Traum“ ein Buch vor, das intertextuelle Bezüge zur orientalischen Märchenwelt und zugleich zu Werken aufweist, die in der Tradition der deutschen Orientverehrung stehen. Auf Seite 116 erinnert sich der Protagonist, dass er sich einst nach einer Figur von Karl May als Hadschi Halef Omar verkleidet hatte. Dessen vollständiger Name lautet Hadschi Halef Omar Ben Hadschi Abdul Abbas Ibn Hadschi Dawud al Gossarah. Paul Maar stellt nun den kleinen Muhar, der Held seines orientalischen Märchens ist und der mit vollständigem Namen Muhar Ben Hadschi Abdul Abbas Ibn Hadschi Davud Al Gossarah heißt, quasi in einen familären Zusammenhang zu Karl Mays Helden. Zugleich verweist das Buch auf eine intertextuelle Verbindung mit dem eigenen Werk, zumal auch hier dem Traum eine besondere Bedeutung zukommt. Der kleine Muhar lebt mit seiner „Gehilfin“ Fatme als Schmuckhändler in der fiktiven Stadt Memoluk. Als er im Garten des Nachbarhauses die schöne Tochter eines reichen Kaufmanns sieht und sich in sie verliebt, ist er bereit, große Gefahren auf sich zu nehmen, um so reich zu werden, dass er die materiellen Anforderungen der Angebeteten erfüllen und sie heiraten kann. Dabei hilft ihm ein Traum, in dem ihm eine Stimme sagt, er solle nach Elsada gehen, wenn er einen Schatz finden wolle. Erst als er nach gefährlichen Abenteuern endlich Elsada erreicht, erkennt er die wahre Bedeutung des Traumes. Den Schatz, eine Truhe voller Goldstücke und Schmuck, findet er nämlich nach seiner Rückkehr im eigenen Garten. Und nicht die an seinem neugewonnenen Reichtum interessierte Nachbarstochter wird er heiraten, sondern die bescheidene Fatme. Abschließend gibt der Autor die Regeln, die der kleine Muhar auf seiner abenteuerlichen Reise erfahren hat, an die jungen Leserinnen und Leser weiter:1. Man soll an seine Träume glauben.2. Manchmal muss man sehr weit gehen, um einen Schatz zu finden, der vor der eigenen Haustür liegt.

Didaktische Hinweise

Paul Maars orientalisches Märchen bietet vielfältige Möglichkeiten für die Arbeit im Unterricht. Dabei kann auch die zum Buch lieferbare Hörspielversion auf CD zum Einsatz kommen (Igel-Records: 2005). Für die 4. bis 6. Klasse ist das Buch eine passende Anschlusslektüre nach einer vorhergehenden Auseinandersetzung mit „Lippels Traum“. In Grundschulklassen kann das Märchen vorgelesen werden und Anregungen für eigene Bilder der Kinder bieten, die im Anschluss daran mit den Bildern des Buches (von Isabel Pin) verglichen werden. Als eigenständige Klassenlektüre eignet sich das Buch für die 3. und 4. Klasse. Und natürlich wird das Buch seinen Platz in der Bibliothek der Schule finden. Die Regeln, die der kleine Muhar von seiner Reise mitbringt, bieten reichlich Stoff für Gespräche und Diskussionen. Vor allem wird es dabei um die Übertragung von der Welt des Orients auf Welt unserer Kinder gehen.

Lehrplanbezug Volksschule:GS D 3.4.4, 3.4.5, 4.4.4, 4.4.5HS D 5.2, 6.2

Gattung

  • Kurzprosa, Erzählungen, Textsammlungen, Tagebücher

Eignung

themenspezifisch geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 3 bis 6

Fächer

  • Deutsch

Erscheinungsjahr

2005

ISBN

9783789142506

Umfang

64 Seiten

Medien

  • Buch