Ewald Arenz: Der große Sommer

Besprechung

Endlich Sommer. Und die Aussicht auf Ferien im Freibad mit Freunden, Familienurlaub, Freizeit und Freiheit. Für Frieder sieht es in diesen Sommerferien anders aus. Statt Entspannung steht Lernen für die Nachprüfungen in Mathe und Latein an. Und das ausgerechnet noch bei seinem strengen Großvater. Zum Glück gibt es noch Nana, seine herzliche Großmutter, sonst wäre das Unterfangen schon im Voraus unerträglich. Aber es wäre nicht „der große Sommer“, wenn es alleine beim Lernen bliebe. Schließlich sind da noch Frieders Schwester Alma, sein Freund Johann und vor allem Beate, die umwerfend in ihrem flaschengrünen Badeanzug aussieht, als sie auf dem Sprungturm so plötzlich neben ihm steht. In diesen Sommerwochen erlebt Frieder eine Fülle an einmaligen Erlebnissen, die junge Menschen nur einmal so erfahren können. Es geht um Freundschaft, Respekt und Vertrauen, aber auch um Angst und Liebe und Tod. Ein Sommer, der das ganze Leben prägt.

Ewald Arenz Roman weckt Nostalgie im Rückblick auf eine Jugend Ende der 80er Jahre und ist gleichzeitig zeitlos durch die Empathie, die er entstehen lässt zu den Protagonisten: zum distanziert korrekten, kühlen Großvater, der warmherzigen Großmutter, die unglaublich gut kochen kann, was man beim Lesen fast glaubt, schmecken zu können, und vor allem zu Frieder, der so offen und lebendig agiert und alles aufsaugt, was um ihn herum und mit ihm passiert. Seine ungelenke, jugendlich frische Romanze mit Beate, liest sich so leicht, wie die traurigen Momente im Buch nachdenklich stimmen. Ein ereignisreicher Sommer, der – wie soll es anders sein – viel zu schnell vorbei ist für Frieder wie für den Leser.

Neben der Lesemotivation fördert Ewald Arenz All Age Roman die sprachliche, kulturelle Bildung wie auch das Soziale Lernen. Sowohl als Lektüre in der 10. Jgst. als auch für die Schülerbibliothek sehr empfehlenswert.