Joel Levy: Der Jumbojet im Spinnennetz

Besprechung

„Ein Stück von einem Neutronenstern, das so groß wie ein Zuckerwürfel ist, besitzt so viel Masse wie alle heute lebenden Menschen zusammen.“ „Wäre das menschliche Herz eine Wasserpumpe, könnte man mit ihm in weniger als 18 Tagen ein olympisches Schwimmbecken füllen.“ Um uns Unfassbares näher zu bringen, ist es meist am besten, Vergleiche mit Vertrautem anzustellen. Levy hat aus diesem Grund in seinem optisch ansprechenden Buch Analogien aus den Naturwissenschaften zusammengetragen. Auf jeweils einer Doppelseite beleuchtet er kurz ein meist physikalisches Naturphänomen und führt dann knapp interessante Aspekte und bemerkenswerte Folgerungen auf. Dies gelingt inhaltlich meist gut, manchmal jedoch wäre eine gewissenhaftere Verwendung der physikalischen Fachbegriffe wünschenswert. Auch den Grenzen bestimmter Analogien und den daraus resultierenden Fehlkonzepten schenkt Levy immer wieder seine Aufmerksamkeit. Komplexere Sachverhalte können naturgemäß in dieser Phänomen-Sammlung nicht zur Gänze beleuchtet werden, gleichwohl ist „Der Jumbojet im Spinnennetz“ ein durchaus lehrreiches Werk, das den naturwissenschaftlich interessierten Leser immer wieder zum Staunen einlädt. Noch eine Kostprobe: „Wenn ein Atom so groß wie eine Kathedrale wäre, wäre der Kern nicht größer als eine Biene, die in der Mitte herumfliegt.“ Und als Folgerung daraus: „Gäbe es die Leere im Atom nicht, so hätte die ganze Menschheit in einem Zuckerwürfel Platz.“