Jakob Wegelius: Esperanza
Besprechung
Halidon ist Akrobat, durch Auftritte verdient er seinen Lebensunterhalt. Dabei hat er schon viele schlechte Erfahrungen gemacht, zumal er sehr klein gewachsen ist. Als er den Kapitän kennenlernt, der ein Theater eröffnen will, bleibt er bei ihm – auch dann als das Theatron irgendwann in die Binsen geht. Die beiden werden Freunde und sorgen füreinander, der Kapitän ist Halidons großer Halt. Als Halidon aber eines Abends nach einem Tag voller Straßenkunst in die gemeinsame Wohnung zurückkommt und den Kapitän wider Erwarten nicht antrifft, erfasst ihn Panik. Träumt der Kapitän doch immer wieder von einer letzten großen Seefahrt! Der Junge befürchtet, sein Freund könnte nun zu dieser aufgebrochen sein. In der nasskalten Nacht sucht Halidon verzweifelt den Kapitän in der ganzen Stadt. Der streunende Hund, der sich an seine Fersen heftet, wird am Ende der Dritte im Bunde und verleiht dem Buch seinen Namen – Esperanza. „Esperanza“ erzählt zwischen den Zeilen von der großen Angst Halidons, den Kapitän, seine einzige Vertrauensperson, seinen Freund zu verlieren. Der Seemann meint immer, man müsse seine Träume leben. So scheint Halidons Angst, dass der Kapitän sich auf eine neue große Seereise aufgemacht hat, berechtigt. Als Halidon den Kapitän schließlich – nicht auf dem Schiff - findet, stürmt er ihm nicht in die Arme, sondern schleicht sich leise in die gemeinsame Wohnung zurück. Eine durch und durch berührende Geschichte, die durch die Übersetzung Gabriele Haefs und die feinen Schwarzweißzeichnungen aus der Feder des Autors traurig schön ist. Das Buch erschien erstmals bereits 2002 und wurde 2003 auch für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert, nun hat es der Gerstenberg Verlag wohl anlässlich des Erfolgs von „Sally Jones - Mord ohne Leiche“ nochmals neu aufgelegt.
Didaktische Hinweise
Gattung
- Kurzprosa, Erzählungen, Textsammlungen, Tagebücher
Eignung
in Auszügen geeignetAltersempfehlung
Jgst. 5 bis 6Fächer
- Deutsch
Erscheinungsjahr
2017ISBN
9783836959902Umfang
141 SeitenMedien
- Buch