Guillaume Duprat: Seit wann ist die Erde rund?
Besprechung
Wie haben sich die Menschen früher die Welt vorgestellt? Dieser Frage widmet sich das spannende und sehr lehrreiche Sachbilderbuch und zeigt die Bilder, die sich Menschen unterschiedlicher Kulturen seit Anbeginn von der Erde gemacht haben: Bei den Minangkabau auf Sumatra etwa trägt ein gewaltiger Wasserbüffel die große Scheibe; er selbst steht auf einem Ei, das von einem Fisch getragen wird. Bei den Fon in Benin ruht die Welt auf der Riesenschlange Aido Hwedo oder bei den Wayapi-Indianern steht die Erde auf drei Säulen, an denen hin und wieder der böse Geist Tembetsi ruckelt. Guillaume Duprat untergliedert seine Reise in die verschiedenen Welten nach den Formen, in denen die Erde in den Köpfen der Menschen existierte: Nach Inselwelten, eckigen Welten, kreisförmigen Welten, der Erde als Kugel. Verbunden mit Mythen, Sagen, Legenden und religiösen Vorstellungen präsentieren sich die Weltbilder von der flachen Scheibe der Babylonier über die Entwicklung des wissenschaftlichen Bilds von einer runden Erde bis zum blauen Planeten von heute aus dem All betrachtet. Nicht nur für junge Leser geeignet, auch Erwachsenen bietet das Buch viel Neues. Es ist ansprechend gestaltet, besonders die vielen eingebundenen Klappbilder und die schönen Illustrationen von hoher künstlerischer Qualität machen Spaß. Kurze Informationstexte, die sich auf das Wesentliche beschränken, liefern das notwendige Hintergrundwissen. Eine Datumsleiste von der Frühzeit bis heute gibt eine wichtige Orientierungshilfe bei der historischen Einordnung. Ein sehr empfehlenswertes Buch, das für diese „heiteren, einprägsamen“ Bilder nicht umsonst den Kinder- und Jugendbuchpreis LUCHS der ZEIT erhalten hat.
Didaktische Hinweise
Gattung
- Sachbücher
Sachbuchkategorie
- Welt, Universum
Eignung
für die Schulbibliothek empfohlenAltersempfehlung
Jgst. 5 bis 13Fächer
- Geografie/Erdkunde
- Zusätzliche Fächer (Fachunterricht)
Erscheinungsjahr
2009ISBN
9783868731354Umfang
61 SeitenMedien
- Buch