Rudolf Herfurtner: Mensch Karnickel
Besprechung
Der 16-jährige Clemens Graber kehrt 1950 zerlumpt in seine Heimatstadt zurück, wohin er sich alleine auf den Weg gemacht hatte. Auf der Flucht vor den Russen hatte er den Spitznamen „Karnickel“ bekommen, konnte sich stets vor Gefahren verstecken.
Obwohl seine Mutter, was er nicht weiß, die Suche nach ihm nie aufgegeben hat, will er in ihrer neuen Familie mit Mann und neuem Kind nicht „einbrechen“. – Der Weg zurück wird einer langer…
Rudolf Herfurtner, der bereits mit „Toni Goldwascher“ die Geschichte von Huckleberry Finn neu erzählt hatte, nimmt sich hier eines schwierigen Themas an:
Der Junge Clemens wird während des Zweiten Weltkrieges von seiner Mutter zur Kinderlandverschickung nach Ostpreußen geschickt, um ihn zu schützen. Das einzige, was er mitnehmen kann, ist ein Kaninchen, mit welchem er auch andere Kinder manchmal trösten kann.
Didaktische Hinweise
Für den Unterricht bietet sich einerseits der Blick auf das Krieggeschehen und dessen Auswirkungen auf Kinder an – sehr aktuell mit den Flüchtlingsbewegungen aus diversen Kriegsgebieten, oder gar unbegleiteten Flüchtlingskindern.
Andererseits eröffnet das Buch aber auch den Blickwinkel auf ein vollkommen alleingelassenes Kind, das lange Zeit ohne jegliche Bezugsperson leben musste und nur sehr langsam in die Gesellschaft zurückfindet. Auch dies bietet Betrachtungsmöglichkeiten für den Unterricht gerade auch im Bereich Ethik und Religion.
Gattung
- Kurzprosa, Erzählungen, Textsammlungen, Tagebücher
Eignung
themenspezifisch geeignet und zum VorlesenAltersempfehlung
Jgst. 6 bis 8Fächer
- Deutsch
- Ethik/Religionslehre (Evang. Religionslehre
- Interkulturelle Erziehung
FÜZ
- Interkulturelle Bildung
- Kulturelle Bildung
- Soziales Lernen
- Werteerziehung
Erscheinungsjahr
2011ISBN
9783869061511Umfang
90 SeitenMedien
- Buch