Megumi Iwasa: Viele Grüße aus dem Algenwäldchen

Besprechung

Als vierter Band in der Reihe „Viele Grüße…“ steht der hier rezensierte Band „Viele Grüße aus dem Algenwäldchen“ seinen drei Vorgängerbänden in nichts nach. Einfühlsam, liebeswert und unaufgeregt erzählt die japanische Autorin Megumi Iwasa von Puck, dem einsamen Reiseotter, der mittlerweile in dem Algenwäldchen sesshaft geworden ist. Dort lebt er alleine und beteuert allen Besuchern, die dem „Viele Grüße…“-Fan bereits aus den vorherigen Bänden bekannt sind, dass er sehr gerne alleine sei. Dies entspricht nicht ganz der Wahrheit, denn wieso sonst hätte Puck viele Briefe in alle Welt verschickt und darin eingeladen, ihn besuchen zu kommen? Eines Tages taucht ein sonderbarer Meeresschildkröter im Algenwäldchen auf und will bei Puck übernachten. Auch wenn er ein sehr unkomplizierter Gast ist, ist Puck misstrauisch. So schreibt Hannes Schild ständig etwas in ein Notizheft und benimmt sich auch sonst höchst sonderbar. Als dann auch noch das Gerücht herumgeht, es würde sich ein Dieb in der Gegend herumtreiben, scheint für Puck alles klar. Puck beschließt Hannes zu beschatten und beobachtet, wie Hannes mit vielen bekannten Gesichtern –zum Beispiel Seehundchen und Seehündchen, Finchen und Waldo – Freundschaft geschlossen hat. Als Puck Hannes vor allen Meeresbewohnern zur Rede stellt, ist plötzlich nichts mehr, wie es schien. Hannes ist auf Reise, um seiner kranken Mutter einen Wunsch zu erfüllen und entpuppt sich als alles andere als ein Dieb.

Megumi Iwasa erzählt hier eine rührende Geschichte über den Wert der Freundschaft und schafft es, sehr kindgerecht, aber keineswegs reduziert dieses Thema den Leserinnen und Lesern sanft und einfühlsam näherzubringen ohne zu gefühlsdusselig zu werden oder den Zeigefinger zu heben. In basalem Syntax und klarer, einfacher, aber sicher nicht einfältiger Sprache verfasst, eignet sich dieser Band für fortgeschrittene Leseanfänger und -anfängerinnen. Zur guten Lesbarkeit trägt auch die etwas größere und klare Schrift sowie der deutliche Zeilenabstand bei. Jörg Mühle haucht den verschiedenen Charakteren durch seine fröhlichen, liebenswerten Illustrationen zusätzlich Leben ein. Die comicartigen, colorierten Illustrationen heben zentrale Textstellen hervor und fördern so das Leseverstehen. Die eingeschobenen handschriftlichen Briefe lockern die Erzählung auf und machen Lust, selbst Briefe zu schreiben.

Fazit: Wieder ein rundum gelungenes Buch, bei dem fortgeschrittene Leseanfänger und -anfängerinnen voll auf ihre Kosten kommen.