Heike Becker: Leon sagt Nein!
Besprechung
Die Geschichte nimmt die Lesenden mit auf eine Reise durch die Erlebnisse von Leon, der in einer Grundschule zum Opfer von Mobbing wird. Durch die einfache und zugängliche Sprache des Buches wird ein breites Publikum angesprochen, um eine umfassende Leserschaft zu erreichen.
Leon erlebt bereits vor Schulbeginn eine bedrückende Situation, als eine Gruppe von Mobbern ihn unter Androhung von Prügeln dazu zwingt, sein Pausengeld herauszugeben. Die Handlung wird durch Kinderzeichnungen unterstützt, die an den zentralen Stellen der Geschichte die Emotionen und Ereignisse verstärken.
Die Einsamkeit von Leon erreicht ihren Höhepunkt, als sogar sein bisheriger bester Freund aus Angst vor den Mobbern flieht, und er sich vollkommen allein fühlt. So stark ist die Verzweiflung, dass er anfangs nicht mehr zur Schule gehen möchte und sogar vorgibt, Schmerzen zu haben. Doch Leon entscheidet sich schließlich dazu, sich gegen den Anführer der Mobber, Dennis, zu wehren.
Das Buch nimmt eine positive Wendung, als Leon sich gegen den Angriff von Dennis verteidigt. Die Geschichte endet schließlich mit der Enttarnung und Bestrafung der Täter, was Hoffnung und Gerechtigkeit in die Erzählung bringt. Durch die Kombination von kinderzeichnungen, einfacher Lesbarkeit und einer packenden Handlung bietet das Buch nicht nur Einblicke in die Herausforderungen des Mobbings, sondern vermittelt auch eine wichtige Botschaft über Widerstand, Mut und die Bedeutung von Gerechtigkeit.
"Leon sagt Nein" bietet eine Grundlage für Unterrichtsgespräche über das Thema Mobbing. Die Erzählung ermöglicht es den Schülern, sich durch die Figur des Protagonisten Leon in die Dynamik von Mobbing einzufühlen und öffnet somit Türen für bedeutungsvolle Gespräche im Unterricht.
Die Verwendung von Bildern im Buch trägt maßgeblich dazu bei, Leons Situation zu veranschaulichen. Die visuelle Darstellung unterstützt nicht nur das Verständnis der Schülerinnen und Schüler, sondern bietet auch eine kraftvolle Möglichkeit, Emotionen und Handlungen im Kontext von Mobbing zu erkunden. Die Bilder dienen als wirkungsvolles Mittel, um die Thematik greifbarer zu machen.
Ein weiterer positiver Aspekt ist das gelungene Ende des Buches, das die Handlungsnotwendigkeit bekräftigt. Die positive Entwicklung von Leon und der Ausgang seiner Geschichte unterstreichen die Bedeutung von Entschlossenheit und Widerstand gegen Mobbing. Dies ermutigt nicht nur zur Identifikation mit der Hauptfigur, sondern betont auch die möglichen positiven Ausgänge, wenn man sich gegen Mobbing stellt.
Didaktische Hinweise
Für den Unterricht bietet das Buch diverse Ansätze der Behandlungsmöglichkeit.
Als Denkanstoß könnte der Unterricht Raum für Reflexion über die Handlung des Buches und eigene Ideen zum respektvollen Umgang miteinander bieten. Die Schülerinnen und Schüler könnten ermutigt werden, nicht nur über Mobbing, sondern auch über unbedachte Äußerungen nachzudenken. Eine Möglichkeit wäre beispielsweise, Sätze zu sammeln, die verletzen können, um darüber zu diskutieren.
Inspirierend könnte es sein, die positive Ausgangssituation des Buches hervorzuheben, um zu zeigen, dass auch schwierige Situationen positive Wendungen nehmen können. Dies könnte als Ausgangspunkt für Gespräche über Hoffnung, Widerstand und konstruktive Lösungsansätze dienen.
Als Gesprächsimpuls könnten die im Buch abgedruckten Bilder dienen, um eigene Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler in ähnlichen Situationen zu erkunden. Gespräche oder Rollenspiele könnten dabei eine Möglichkeit bieten, verschiedene Perspektiven und Reaktionen zu betrachten. Dies könnte sowohl der Reflexion als auch der Prävention dienen.
Ein achtsamer Umgang mit dem Thema ist wichtig, insbesondere wenn mögliche Betroffene in der Klasse sind. Es könnte eine Möglichkeit sein, den Schülern Freiraum zu geben, um ihre Gedanken und Erfahrungen freiwillig zu teilen, ohne dies zur Pflicht zu machen. Auf diese Weise kann ein sicherer Raum für den Austausch geschaffen und Empathie gefördert werden.
Als präventive Maßnahme könnte die Integration von Rollenspielen in Erwägung gezogen werden. Dies könnte den Lernenden ermöglichen, verschiedene Rollen auszuprobieren und ein tieferes Verständnis für die Perspektiven aller Beteiligten zu entwickeln. Ein solcher Ansatz könnte die Förderung von Empathie und sozialen Kompetenzen unterstützen.
Gattung
- Erstlesebücher
Eignung
als Klassenlektüre geeignet und zum VorlesenAltersempfehlung
Jgst. 3 bis 4Fächer
- Deutsch
- Ethik/Religionslehre (Evang. Religionslehre
FÜZ
- Soziales Lernen
- Werteerziehung
Erscheinungsjahr
2021ISBN
9783942122313Umfang
48 SeitenMedien
- Buch