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Petra Steckelmann: Trockenschwimmen mit Opa

Besprechung

Der elfjährige Elliot verbringt mit seinem Vater die Sommerferien bei seinem Opa Timothy auf Hazel Hall in Cornwall. Normalerweise liebt er es, seine Ferien mit seinem Großvater zu verbringen. Doch seit einiger Zeit hat Elliots Opa Löcher im Hirn: Alzheimer. Und damit seine Oma Ivy sich von der anstrengenden Betreuung von Opa Timothy entspannen kann und Urlaub machen kann, kommt Elliot mit seinem Vater in den Ferien nach Hazel Hall, um sich um den Opa zu kümmern. Dabei merkt er, wie sehr sich dieser verändert hat. Früher hat Opa Timothy mit Elliot Figuren aus Zirbelholz hergestellt. Und versprochen hat ihm Opa Timothy auch, dass sie beide gemeinsam die Burg Tintagel besichtigen. Doch daraus wird auch in diesem Sommer wieder nichts und Elliot wird immer trauriger. Es ist schwer für ihn und seinen Vater, den Alltag mit dem so veränderten Opa zu gestalten. Damit der Alltag in der besonderen Dreier-WG aber klappt, hat Oma Ivy eine lange Liste erstellt, die sein Vater und Elliot beachten müssen. Einer der Punkte ist beispielsweise zu verhindern, dass Opa Timothy den Kater Lanzelot unter die Dusche stellt und einseift. Auch das Aufstehen bereitet Opa Timothy Probleme. Das Öfteren fällt er nachts aus dem Bett auf eine blaue Matratze und behauptet seinem Enkel gegenüber, er würde Trockenschwimmen. Hinzu kommt, dass Oma Ivy Miss Patty von der Alte-Leute-Betreuungs-Gesellschaft gebeten hat, mit Opa Timothy ein tägliches Gehirntraining zu absolvieren. Sie geht dabei sehr streng vor, was Elliot nicht versteht. Zum Glück ist Nachbarin Sue zur Stelle, um der Männer-WG unter die Arme zu greifen. Sie schlägt vor, dass Elliot gemeinsam mit ihrer Nichte Josie einen Theaterkurs im König-Artus-Museum besuchen soll, um am Ende der Ferien ein Schauspiel aufzuführen. Doch bis es soweit ist, ergeben sich viele komische, aber auch anrührende Situationen, in denen Elliot immer besser lernt, mit dem Nebel im Hirn seines Opas umzugehen: Sie schwimmen nun jeden Tag beispielsweise auf der blauen Matratze nach Nordfrankreich oder einfach nur durch den Ärmelkanal. Statt mit Opa schnitzt er mit Josie Utensilien für das Theaterstück. Und nach einer Weile versteht er auch, warum Opa Timothy Kobolde unter dem Tisch füttert. So schöpft Elliot langsam neuen Mut, indem er sich behutsam auf die Welt einlässt, in der sein Opa sich nun befindet.

Didaktische Hinweise

Dieses Buch ist witzig und anrührend zugleich und bietet für Jungen und für Mädchen gleichermaßen die Möglichkeit, auf eine kindgerechte Art und Weise mit der Krankheit von lieben Verwandten umzugehen. Dabei gelingt es der Autorin mit ihrer Sprache, die am Puls der jungen Leserschaft ist, neben komischen Situationen, die sich bei der Betreuung eines Alzheimer-Patienten im Alltag ergeben können, auch melancholische Momente zu beschreiben, in denen die Hauptfigur nicht so recht weiß, wie sie mit der Veränderung des Opas umgehen soll. Sie nutzt dabei das Bild von einem Elefanten, der auf Elliots Brust sitzt und alles so schwer macht. In der Begegnung mit Josie kann Elliot seine Gefühle spiegeln und die Leserschaft erkennt, dass Werte wie Freundschaft und Hilfsbereitschaft auch von weiteren Figuren wie der Nachbarin Sue eine Unterstützung bei dem Umgang mit der Krankheit des Großvaters sein können. Die Aufteilung der Geschichte in übersichtliche Kapitel sowie die Schriftgröße kommt dabei den jüngeren Leserinnen und Lesern entgegen. Eine visuelle Unterstützung bieten zudem die Illustrationen von Mel Brink. Diese bieten gemeinsam mit dem ansprechend gestalteten Cover eine gute Einstiegsmöglichkeit bei der Besprechung der kurzweiligen, aber auch nachdenklich stimmenden Lektüre: Es können erste Vermutungen über die Hauptfigur und den Inhalt der Geschichte angestellt werden. Weiterhin können wichtige Stellen des Buches im Unterrichtsgesprächs beispielsweise durch lautes Lesen hervorhoben werden. Darüber hinaus bietet sich an, dass die Schülerinnen und Schüler allein oder in Kleingruppen in die Rolle von Elliot oder Josie schlüpfen und sich weitere Abenteuer mit dem Großvater ausdenken und so die Geschichte weitererzählen bzw. weiterschreiben können. Die Eindrücke der Leserinnen und Leser können auch zeichnerisch festhalten werden. Dieses Buch eignet sich sehr gut als Klassenlektüre oder für Buchvorstellungen in der 4. bzw. 5. Jahrgangsstufe. 

Gattung

  • Romane

Eignung

sehr gut als Klassenlektüre geeignet und zum Vorlesen

Altersempfehlung

Jgst. 4 bis 5

Fächer

  • Deutsch
  • Ethik/Religionslehre (Evang. Religionslehre

FÜZ

  • Soziales Lernen
  • Werteerziehung

Erscheinungsjahr

2021

ISBN

9783943833508

Umfang

153 Seiten

Medien

  • Buch