Marmaduke William Pickthall: Die Taube auf der Moschee. Unterwegs im Orient
Besprechung
Die Reiseberichte von Mamaduke Pickthall aus den 1890er Jahren sind sicherlich eine interessante Lektüre. Seine Abenteuer und Begegnungen im Nahen Osten sind lebendig beschrieben und gerade deshalb interessant, da Pickthall Land und Leute ohne Überheblichkeit und Vorurteile beschreibt, was zur damaligen Zeit sicherlich nicht selbstverständlich war. Gerade wenn man die „Reiseerzählungen“ Karl Mays im Gedächtnis hat, lohnt sich ein Vergleich, bei dem die Phantasie Mays nicht nur schlecht abschneidet. Aber kaum jemand hat heute noch die Orientromane Karls Mays im Kopf und sowohl diese wie auch Pickthalls Reiseerzählungen wirken doch wie aus der Zeit gefallen und bieten damit kaum einen wirklichen Zugang zu den heutigen Gegebenheiten und Mentalitäten der Menschen in dieser Region. So lässt das Buch trotz seiner Vorzüge, zu denen auch eine gewisse liebevolle Ironie gehört, die Brücke zwischen Orient und Okzident, die der Rückentext hervorhebt, nur sehr bedingt als gangbar erscheinen. Letztlich wäre für diesen Weg ein umfangreiches Wissen über die damalige politische Situation, die Kolonialgeschichte und die gesamte Entwicklung des Nahen Ostens in den vergangenen 150 Jahren nötig.
Didaktische Hinweise
Als Beispiel für historische Reiseliteratur (evtl. im Vergleich mit anderen Texten) kann das Buch Thema für eine häusliche Arbeit oder ein Referat sein.
Gattung
- Sachbücher
Sachbuchkategorie
- andere Länder & Kulturen, Reisen, Abenteuer
Eignung
themenspezifisch geeignetAltersempfehlung
Jgst. 11 bis 13Fächer
- Geografie/Erdkunde
- Geschichte
FÜZ
- Kulturelle Bildung
Erscheinungsjahr
2021ISBN
9783958299351Umfang
237 SeitenMedien
- Buch