Stine Stregen: Ich bin F*cking ICH

Besprechung

Bei dem Buch mit dem Titel „Ich bin F*cking ICH“ der dänischen Autorin Stine Stregen handelt es sich um einen sehr humorvollen und sehr sensiblen Comic für Mädchen, der sich mit der Pubertät auseinandersetzt. Thematisch finden sich in den szenenartigen und lustig gezeichneten Sequenzen nahezu alle Herausforderungen die das Teenie-Daseins ausmachen. In einer Lebensphase, in der die Hormone Achterbahn fahren und einen niemand zu verstehen scheint, ist es – so die Botschaft der Autorin – umso wichtiger, dass man sich selbst versteht und seine eigene Identität findet. Es geht nämlich um die ganz großen Fragen: Wie will ich sein? Was will ich sein? Wer bin ich? Aber gerade das ist eben nicht immer einfach, v. a. wenn man ständig anzuecken scheint. Neben der Auseinandersetzung und meist sehr konfliktgeladenen Abgrenzung von den Eltern, die natürlich gerade in dieser Phase am meisten nerven, finden sich in Cassandra Calins Cartoon auch sehr lustige Alltagsszenen aus dem Leben eines pubertären Teenagers: Wie geht man z. B. damit um, wenn das neue Make-Up völlig misslingt und man feststellen muss, dass der neue Fashion-Trend doch nicht zu einem passt oder wie sagt man der Mutter, dass die Musik, die sie hört, ganz und gar nicht die ist, die man selbst hören möchte, bzw. diese einfach indiskutabel ist. Zur Pubertät gehört aber auch die ernsthafte Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen und sozialen Themen wie der Klimakrise und dem Leistungsdruck. Hinzu kommt die Auseinandersetzung mit dem Druck, dem gerade Jugendliche in den sozialen Netzwerken ausgesetzt sind. Dabei stellt sich für Teenager zwangsläufig auch die Frage, welchen Stellenwert und Bedeutung man Social-Media-Posts und Emojis im eigenen Leben einräumt. Was bedeutet es z. B., wenn mir meine Freundin ein blaues Herz schickt? Ist ein Leben ohne Instagram und Netflix überhaupt möglich? Neben der kritischen Betrachtung von mit Social-Media finden sich aber auch ganz intime Themen, wie der erste Kuss oder die Veränderung des Körpers während der Pubertät.