Lena Hach: Popcorn süß-salzig

Besprechung

Unterhaltsame Sommerlektüre

Ruby, ein 16-jähriges Mädchen, schildert in der Ich-Perspektive, wie ihr ein unmoralisches Angebot gemacht wird: Weil Phils Freundin mit ihm Schluss gemacht hat, braucht er nun eine Scheinfreundin, mit der er seine Ex eifersüchtig machen kann. Die Wahl fällt auf Ruby. Ruby lehnt das Angebot des angesagtesten Junge der Schule kategorisch ab. Als Romanleserin weiß sie, wie sich so ein Handlungsverlauf entwickeln wird. Dabei tut sie sich sonst in Entscheidungen immer schwer. Welchen Kurs soll sie nun nehmen? Deutsch oder Englisch? Welches Mittagessen? Käsespätzle oder Blumenkohl-Curry? Popcorn? süß oder salzig?
Das Angebot ist abgelehnt, doch ergeben sich nun zufällig – oder nicht mehr zufällig, weil man durch das unmoralische Angebot aufeinander aufmerksam wurde – Kontakte mit Phil. Ruby, eine begeisterte Romanleserin, analysiert die Ereignisse wie Tropes in einem Roman. So lernt die Leserin/der Leser Begriffe wie „meet cute" (S. 41) und „stuck together" (S. 48) kennen. Er beobachtet mit der Hauptperson Ruby das Geschehen nicht nur aus der Ich-Perspektive Rubys, sondern auch gleichsam auf der Metaebene einer Romanerzählerin, die eine Handlung entwickelt.
Und trotz des analytischen Blicks auf die Entwicklung ihrer Bekanntschaft scheint sich eine Beziehung zwischen den beiden zu entwickeln. Als Rubys Mutter, die tatsächlich Romanautorin für erotische Romane ist, Phil und Ruby als Hauptperson ihres neuen Plots entdeckt hat, erkennt auch Ruby, dass sie verliebt ist…