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Anja Kiel: Das Dings aus dem Schrank

Besprechung

Was springt denn da aus Sophias neuem Schrank? Hätte sie doch den Schrank lieber auf dem Gehweg stehen gelassen! Der kauzige Spielzeugerfinder Edmund Experiri hat ihn dort abgestellt und mit einem Zettel versehen: „zu verschenken“. Da Sophia sowieso auf der Suche nach einem neuen Schrank ist, überredet sie ihre Eltern, den mit wunderschönen Schnitzereien verzierten Schrank zu nehmen. Erschrocken weicht das zehnjährige nassforsche Mädchen nun zurück und starrt ungläubig auf das lilafarbene flauschige Etwas, welches ihr aus einem Geheimfach ihres neuen Schranks entgegenkommt. Es stellt sich höflich als Dings vor und freut sich, die Bekanntschaft mit einem Kind zu machen, denn die Erwachsenen sind immer so verschroben. Sophia fasst langsam Zutrauen zu dem kuschligen Knäuel, denn es ist schon immer ihr sehnlichster Wunsch gewesen, ein Haustier zu haben. Aber ihre Eltern meinen, sie sei nicht zuverlässig genug, um sich um ein Tier zu kümmern. Dieses Dings sieht zwar nicht aus wie ihr Wunschhaustier – sie hätte so gerne ein Kaninchen –, aber dafür kann es sprechen. Und zwar benutzt es teilweise sehr merkwürdige Ausdrücke wie eben verschroben, doch das ist Sophia einerlei, dann sie sieht ihre Chance, ihren Eltern zu beweisen, dass sie sehr wohl in der Lage ist, sich um ein Dings zu kümmern. Aber vorerst behält sie die Existenz ihres neuen Hausgefährten für sich und zeigt ihm, was sie so macht: Denn das Dings möchte gerne wissen, wie sich Kinder die Zeit vertreiben. Nun beginnt eine Reihe von Abenteuern, in deren Verlauf Sophias Alltag mächtig durcheinandergewirbelt wird und sie gemeinsam mit dem Dings spaßige Sachen erlebt, die ihr einiges abverlangen, denn vor allem die tägliche Nahrungsaufnahme stellt sie vor Probleme: Was isst denn überhaupt ein Dings? Unterstützung bekommt sie von seltsamen Botschaften, die sie vom Spielzeugerfinder erhält. Doch das macht die Sache nicht einfacher, denn nach jeder Nahrungsaufnahme verändert sich das Aussehen des Dings: Plötzlich ist es klebrig wie Knetgummi oder fluffig wie eine Wolke oder rund wie ein Basketball. Und es stellt Ansprüche: Es will mit in die Schule, da es sich weiterbilden will. Mit einiger Anstrengung gelingt es Sophia, das Dings mit in die Schule zu nehmen. Über die ganze Aufregung mit dem neugewonnenen Freund hat Sophia jedoch vergessen, dass sie hätte Kopfrechnen über müssen. Doch als Frau Holtmann sie aufruft, geht ihr das Rechnen ganz leicht von der Hand – natürlich mit Hilfe vom Dings! Plötzlich kann sie auch wunderbare Muffins backen und hervorragend Basketball spielen. Das ist ihrem besten Freund Jan nicht geheuer und sie stellt ihm schließlich das Dings vor. Gemeinsam erleben sie einen wunderbaren Schulausflug und eine magische Nacht in Sophias Baumhaus. Doch dann erhält Sophia eine Nachricht vom Spielzeugerfinder Edmund Experiri: Will er das Dings zurück? 

Didaktische Hinweise

Dieses Buch ist witzig und erfrischend und bietet einen ungetrübten Lesespaß für Jungen und für Mädchen gleichermaßen! Mit einer Sprache, die am Puls der jungen Leserschaft ist, gelingt es Anja Kiel mühelos, neben der Komik, die sich aus der Begegnung Sophias mit dem wandelbaren und nützlichen Dings ergibt, auch Werte wie Freundschaft und Loyalität zu transportieren. Auch kommt die Aufteilung der Geschichte in übersichtliche Kapitel sowie die Schriftgröße den jüngeren Leserinnen und Lesern entgegen. Eine visuelle Unterstützung bieten zudem die entzückenden Illustrationen von Iris Hardt. Diese bieten gemeinsam mit dem ansprechend gestalteten Cover eine gute Einstiegsmöglichkeit in die kurzweilige sowie lustige Lektüre: Es können erste Vermutungen über die Hauptfigur und den Inhalt der Geschichte angestellt werden. Weiterhin können wichtige Stellen des Buches im Unterrichtsgesprächs beispielsweise durch lautes Lesen hervorhoben werden. Insgesamt ist das Buch sicherlich auch zum Vorlesen gut geeignet; manches muss dann eventuell erklärt werden, wenn man eine Stelle irgendwo herausgreift, denn die Geschichte entwickelt sich quasi "von vorne nach hinten". Dabei die Illustrationen unter der Dokumentenkamera zu zeigen, ist sicher eine gute Idee und visualisiert die vorgelesene Geschichte. Darüber hinaus bietet sich an, dass die Schülerinnen und Schüler allein oder in Kleingruppen in die Rolle von Sophia oder Jan schlüpfen und sich weitere Abenteuer mit dem Dings ausdenken und so die Geschichte weitererzählen bzw. weiterschreiben können. Die Eindrücke der Leserinnen und Leser können auch zeichnerisch festhalten werden. Dieses Buch eignet sich sehr gut als Klassenlektüre oder für Buchvorstellungen in der 4. bzw. 5. Jahrgangsstufe.

Gattung

  • Romane

Eignung

als Klassenlektüre geeignet und zum Vorlesen

Altersempfehlung

Jgst. 4 bis 5

Fächer

  • Deutsch
  • Kunst

FÜZ

  • Soziales Lernen
  • Werteerziehung

Erscheinungsjahr

2022

ISBN

9783961292264

Umfang

165 Seiten

Medien

  • Buch