Kate Allen: Tage der Mondschnecke

Besprechung

Buchempfehlung für Trauernde

Lucy und Fred sind nicht nur direkte Nachbarn, sondern auch sonst ein gutes Gespann. Sie verbringen viel Zeit miteinander und arbeiten gemeinsam am Naturführer, in den sie unter anderem Zeichnungen und Fakten des bei ihnen an der Küste gestrandeten Hais aufnehmen. Lucys Mutter, die vor fünf Jahren gestorben ist, hätte als Meeresbiologin genau Auskunft über dieses Tier geben können. Sie hatte keine Angst vor diesen Tieren und ging sogar mit ihnen tauchen. Lucys Dad taucht ebenfalls viel und oft: Er arbeitet für das Rettungsteam des Salem Police Departements und geht auch nach der Arbeit noch oft unter Wasser, um Hummer für das Abendessen zu besorgen.
Lucy ist ein „Kunstmensch“ (S. 90). Ihr bereitet es keine Mühe, Tiere dreidimensional zu zeichnen. Fred, der die Musik von Led Zeppelin und Miles Davis mag und ansonsten sehr viel weiß, ist ein „Wissenschaftsmensch“ (S. 90). Er kann zum Beispiel die Fakten zur Mondschnecke so verpacken, dass man meint, eine Geschichte zu hören. Gerade als Lucy merkt, dass sie sich in Fred verliebt hat, verunglückt dieser tödlich.
Lucy fällt in ein Loch, aus dem ihr auch ihr Vater nicht heraushelfen kann, der wegen eines Gipsbeins zur plötzlichen Untätigkeit verdonnert ist.
Den Verlust der zwei wichtigsten Menschen in ihrem Leben beginnt sie langsam selbst aufzuarbeiten, indem sie sich jenen Menschen annähert, die viel Zeit mit Fred und ihrer Mutter verbracht haben. Eine große Hilfe ist ihr auch, sich mit den Inhalten auseinanderzusetzen, mit denen sich Fred und ihre Mum beschäftigt haben.