Michael Wolffsohn: Hallo, ich bin Jude!

Besprechung

Bei dem Buch „Hallo ich bin Jude!“ des Historikers Michael Wolffsohn handelt es sich um eine aktuelle Textsammlung zu kontroversen jüdisch-israelischen Themen, die sich v. a. an Jugendliche wendet. Diese wurde für die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur e. V. in Kooperation mit dem Sankt Michaelsbund herausgegeben. Sie soll Bildungseinrichtungen wie Schulen, Volkshochschulen und Büchereien helfen, Diskussionen rund um die Themen sachlich und auf der Grundlage von Fakten zu führen, denn spätestens seit dem terroristischen Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 ist es umso wichtiger, zusammen mit den Schülerinnen und Schülern einen sachlichen und kenntnisreichen Diskurs zu führen. Um der Vielschichtigkeit des Themas gerecht zu werden, finden sich in „Hallo ich bin Jude!“ fünf Themenkomplexe (I. Judentum, II. Antisemitismus, III. Israel und Deutschland, IV. Erinnerungskultur, V. Friedenslösungen), die im Unterricht flexibel und je nach inhaltlicher Schwerpunktsetzung auch in unterschiedlichen Fächern eingesetzt werden können. Dabei geht es Michael Wolffsohn nicht nur darum, Wissen über die jüdische Kultur zu vermitteln, die ein zentraler Bestandteil der europäischen Kultur ist, sondern auch zu zeigen, dass im aktuellen Nahost-Konflikt Schwarz-Weiß-Denken nicht weiterhilft. Es sei wichtig, so die Botschaft des Autors, dass immer viele Facetten beleuchtet werden, auch um Falschmeldungen und Desinformationen richtig einzuschätzen. Aus diesem Grund setzt Michael Wolffsohn auf Aufklärung. Auch was die Erinnerungskultur in Deutschland angeht, zeichnet Wolffsohn ein differenziertes und kritisches Bild. Die Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Aspekten des Gedenkens an den Holocaust kann für die Schülerinnen und Schüler nicht nur gewinnbringend sein, sondern auch zu einem vertieften Verständnis beitragen.