Christian Rieck: Schummeln mit ChatGTP. Texte verfassen mit künstlicher Intelligenz für Schule, Uni und Beruf

Besprechung

Bei dem Buch „Schummeln mit ChatGTP. Texte verfassen mit künstlicher Intelligenz für Schule, Uni und Beruf“ des Wirtschaftswissenschaftlers und Spieltheoretikers Prof. Dr. Christian Rieck handelt es sich um eine erste, wenn auch vom Autor sehr schnell verfasste, Einführung in die Arbeit mit ChatGTP. Im Zentrum steht dabei der Handlungsbedarf, den auch der Autor betont, dass gerade im Bereich des wissenschaftlichen Arbeitens neue, ethische Standards, gefunden werden müssen, wie künftig mit ChatGTP als Quelle v. a. in Prüfungssituationen verfahren werden soll, wenn Ergebnisse aus ChatGTP in die Arbeiten mit einfließen. Somit kommt nicht nur der Prüfung der generierten Ergebnisse auf ihren Wahrheitsgehalt eine zentrale Rolle zu, sondern es kommt, wie der Autor zeigt, gerade auch auf den sinnvollen und gezielt Einsatz von Prompts, Seeds und Feedback an, um die KI gezielt für die eigenen Zwecke zu steuern. Anhand von konkreten Beispielen zeigt Christian Rieck, dass ChatGTP, wenn es zielgerichtet eigensetzt wird, durchaus als Ideengeber fungieren und den eigenen Schreibprozess bereichern kann. Dabei sei es wichtig, dass auch der KI ein gewisses Maß an Kreativität zugestanden werde und die Nutzerinnen und Nutzer in einen Dialog mit der KI treten. Besonders hilfreich kann ChatGTP sein, wenn es darum geht, ein erstes Brainstorming zu Beginn des Schreibprozesses durchzuführen, Schreibblockaden zu lösen und Ideen zu generieren, wie man den eigenen Text gliedern könnte. Hierbei können unterschiedliche Kreativitätstechniken wie z. B. Mind-Map, ABC-Technik, Morphologischer Kasten, SCAMPER etc., die beispielhaft vorgestellt werden, eingesetzt werden, um sich einen ersten Überblick über Themenbereiche zu verschaffen. Unterstützung erfährt der Schreiber/die Schreiberin auch, wenn es darum geht, den eigenen Schreibstil zu reflektieren, indem man sich alternative Formulierungen aufzeigen lässt. Was jedoch generell das wissenschaftliche Arbeiten mit ChatGTP angeht, zeigt der Autor auch die Tücken von ChatGTP auf. Da ChatGTP dazu neigt, Quellen zu erfinden, was auch daran liegen mag, dass die KI (noch) keinen Zugang zu allen wissenschaftlichen Datenbanken hat, muss man gerade Schülerinnen und Schüler dazu anhalten, mit den generierten Informationen äußerst vorsichtig umzugehen und ihnen Mittel an die Hand geben, die Ergebnisse zu prüfen.