Deutsch
Deutsch ist ein Leitfach schulischer Bildung. Es leistet einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der Bildungsziele zur Kompetenzentwicklung der Schülerinnen und Schüler, der besonders wichtig ist, weil im Mittelpunkt des Faches ein unabdingbares Zeichen des Menschseins steht: die Sprache. Sprache ist und bleibt das zentrale Mittel der Verständigung in unserer Lebenswelt. Das Beherrschen von Sprache in Wort und Schrift ermöglicht Selbstbestimmung, Welterschließung, Toleranz und Teilhabe am kulturellen, gesellschaftlichen und politischen Geschehen der Zeit.
Der Deutschunterricht aller weiterführenden Schularten strebt die Erweiterung, Differenzierung und Vertiefung der sprachlichen Kompetenz der Schülerinnen und Schüler an. Sie begreifen und gebrauchen die deutsche Sprache in mündlicher und schriftlicher Form als Mittel der Darstellung und Verständigung sowie als Medium und Gegenstand des Denkens.
Der Kompetenzbereich „Lesen – mit Texten und weiteren Medien umgehen“ ist einer der zentralen vier Kompetenzbereiche des Deutschunterrichts. Dabei stehen diese nicht nebeneinander, sondern sind integrativ miteinander verbunden. Das Kompetenzstrukturmodell des Faches Deutsch ist für alle weiterführenden Schularten gleich, knüpft an die Grundschule an und basiert auf den Modellen der Bildungsstandards der Kultusministerkonferenz (KMK) im Fach Deutsch für den Hauptschulabschluss (2004), für den Mittleren Bildungsabschluss (2003) und für die Allgemeine Hochschulreife (2012).
Der Kompetenzbereich „Lesen – mit Texten und weiteren Medien umgehen“ unterteilt sich in die Teilbereiche Lesetechniken und -strategien anwenden, literarische Texte verstehen und nutzen, pragmatische Texte verstehen und nutzen sowie weitere Medien verstehen und nutzen und knüpft an in der Grundschule erworbene Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten an. Die Bereiche Lesen und mit Texten und (weiteren) Medien umgehen wurden kombiniert, um so ein die Struktur des Faches Deutsch in allen weiterführenden Schularten veranschaulichendes Modell zu gewährleisten.
Der Textbegriff wird in einem engeren und in einem weiteren Sinne verwendet. Im engeren Sinne sind damit gedruckte bzw. geschriebene Texte, auch in nichtlinearer Form, so z. B. Grafiken und Tabellen, gemeint. Im weiteren Sinne können Texte auch andere mediale Formen annehmen, sie erscheinen z. B. als Hörtexte, Filme oder digital aufbereitet. Die Schülerinnen und Schüler entwickeln sowohl die Bereitschaft als auch die Fähigkeit, Texte zu verstehen, indem sie grundlegende, die mediale Erscheinungsform berücksichtigende Techniken der Rezeption beherrschen, bei geschriebenen linearen Texten zum Beispiel Lesetechniken wie überfliegendes, selektives bzw. analytisches Lesen. So sind die Schülerinnen und Schüler in der Lage, sich literarische und pragmatische Texte unter Berücksichtigung der jeweiligen medialen Gestaltungsmittel selbständig und zielgerichtet zu erschließen, ggf. gestalterisch mit ihnen umzugehen und sie mit geeigneten Texten und Kontexten in Verbindung zu setzen. Der Umgang mit Texten fördert so die persönliche Entwicklung und die gesellschaftliche Teilhabe.
Im Deutschunterricht der weiterführenden Schulen spielen alle denkbaren linearen und nichtlinearen Textsorten eine Rolle. Dabei werden literarische und pragmatische Texte berücksichtigt, z. B.:
- Fabeln, Märchen, Sagen, Anekdoten, Erzählungen, Kurzgeschichten, Novellen, Romane
- Gedichte, Balladen, Liedtexte, Raps
- Dramen, Szenen
- moderne und klassische Kinder- und Jugendliteratur
- Comics, Graphic Novels, Karikaturen
- Werbung, Flyer
- Reden
- Hörtexte, Filme, Serien, Trailer
- Lexikonartikel
- Kinder- und Jugendzeitschriften
- Kinder- und Jugendsachbücher
- journalistische Texte, z. B. Bericht, Nachricht, Kommentar, Glosse, Blog, Feature, Essay
- Instruktionstexte, z. B. aus Schulbüchern
- diskontinuierliche Texte wie Grafiken, Tabellen, Schaubilder etc.
- juristische Texte (z. B. Schulordnung)
- Formen digitaler Kommunikation, z. B. in Chats oder sozialen Netzwerken
- Gebrauchstexte wie Beipackzettel, Rezepte, Gebrauchsanweisungen
Fachspezifische Situationen:
- Inhaltsverstehen durch intensives Lesen
- Literarische Interpretation
- Informationsrecherche durch selektives Lesen
- Materialauswertung beim materialgestützten Schreiben
- Referatsvorbereitung durch extensives Lesen
- Lösen von Aufgaben
- Auswerten von Statistiken
- Selbständiger Umgang mit dem Schulbuch
- u. v. m.…
Methoden/Besonderheiten:
Im Deutschunterricht werden verschiedene Lesetechniken/-strategien geübt und vertieft (vgl. z. B. Glossar Lesetechniken im Serviceteil des LehrplanPLUS Deutsch Gymnasium). Eine Vielzahl von Methoden kommt zur Anwendung (vgl. in Bezug auf den Lektüreunterricht die Methodenübersicht im LehrplanPLUS Deutsch Gymnasium).